Zeitpunkt-Reifenwechsel und Neukauf

Wann ist Zeit für einen Reifenwechsel?

Sommerreifen, Winterreifen: Kommen die ersten Frühlingslüfte oder der erste herbstliche Raureif, so wechseln die Bürger ihre Autoreifen. Hier erfahren Autofahrer den geeigneten Zeitpunkt für den Reifenwechsel und wie der Versicherungsschutz bei falscher Bereifung aussieht.

Bild: © istock.com/gilaxia

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Wann Sie die Reifen wechseln sollten

Seit Ende 2010 müssen Autofahrer bei Eis, Glätte und Schneematsch mit Winterreifen fahren. Sonst drohen Bußgeld und Punkte in Flensburg. Ausgenommen sind alle, die ihre PKWs nur im Sommer fahren und im Winter auf eine Nutzung verzichten.

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) bestimmt keinen genauen Zeitpunkt für den Reifenwechsel. Der ADAC rät zu Winterreifen nach der OO-Regel von Oktober bis zum nachösterlichen Wochenende. Sommerreifen sollten erst bei stabilen Temperaturen ab sieben Grad aufgezogen werden.

Die StVO hat den Begriff “Winterreifen” nicht definiert. Es reichen sogenannte M+S-Reifen, deren Gummielastizität auch bei niedrigen Temperaturen für die Kraftübertragung ausreicht. Bei hohen Temperaturen werden Winterreifen zu weich, was den Bremsweg zum Teil deutlich verlängert. Zusätzlich bieten Lamellen eine bessere Verzahnung mit Schnee. Das M+S-Symbol steht für Matsch und Schnee.

Sommerreifen haben eine andere Gummimischung. Sie verweichlicht auch bei großer Hitze nicht. Sie gewährleistet so das Fahren mit hoher Geschwindigkeit unter relativ geringer Abnutzung.

Der richtige Zeitpunkt für einen Neukauf

Es empfiehlt sich beim Reifenwechsel zugleich, den Zustand der Sommer- bzw. Winterreifen zu überprüfen. Reifen lassen sich nur selten überhaupt und kostengünstig reparieren. PKW-Fahrer sollten sie im Zweifel lieber aussortieren.

Neben stationären Händlern kommen heute beim Kauf neuer Sommerpneus und Winterreifen auch Onlinehändler als Ansprechpartner infrage – zu ihnen zählt etwa auch Tirendo.

In folgenden Fällen empfiehlt sich der Kauf neuer Reifen:

  • Reifenschäden (z. B. durch schräges Auffahren auf Bordsteine, falsche Lagerung oder eingefahrene Nägel)
  • zu geringe Profiltiefe. EU-weit muss sie 1,6 mm betragen. Experten raten bei Sommerreifen zum Austausch ab einer Profiltiefe von 2,5 mm, bei Winterreifen ab 4 mm. Eine hohe Profiltiefe verbessert die Fahreigenschaften bei Nässe und verringert Aquaplaning. Sie reicht aus, wenn eine Ein-Euro-Münze mit ihrem goldenen Außenrand im Reifenprofil verschwindet.
  • Überalterung von ungenutzten und Reifen trotz einwandfreiem Außenzustand. Sie werden zunehmend hart und brüchig und platzen somit schneller. Sommerreifen gehören ab acht und Winterreifen ab sechs Jahren ausgemustert. An der Seite des Pneus steht das Reifenalter.

Versicherungsschutz bei falscher Bereifung

Die Reifen verbinden das Auto mit der Straße. Sie beeinflussen das Fahrverhalten erheblich. Da sich in der kalten und warmen Jahreszeit Temperaturen und Bodenbelag verändern, kommen neben Allwetterreifen Winter- und Sommerreifen zum Einsatz. Das Fahren mit ungeeigneten Reifen erhöht das Unfallrisiko und kann den Versicherungsschutz gefährden.

So sieht der Haftpflicht – und Kaskoschutz bei falscher Bereifung aus:

  • Der Autofahrer, der im Winter mit Sommerreifen einen Unfall verursacht, behält für den gegnerischen Schaden seinen Haftpflichtschutz. Den Geschädigten trifft beim Fahren mit Sommerreifen eine Teilschuld, wenn Winterreifen den Unfall verhindert hätten.
  • Die Vollkaskoversicherung zahlt die Schäden am eigenen PKW. Sie kürzt oder verweigert die Kostenübernahme, wenn der Autofahrer vor und während der Fahrt hätte erkennen können, dass sich Sommerreifen nicht eignen.
  • Die Kaskoversicherung kann die Zahlung verringern, wenn der Versicherte bei Durchschnittstemperaturen von mehr als 7 Grad mit Winterreifen einen Unfall verursacht.

Die Berufsgenossenschaft kann bei Personenschäden infolge grober Fahrlässigkeit die Zahlung für den fahrenden Arbeitnehmer kürzen.

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