Kindersitze

Es gibt die Kindersitzgruppen 0, 0+, I, II, III, sie entsprechen den hier dargestellten Körpergewichtsklassen (entscheidend ist das Gewicht, nicht Alter und Körpergröße).
0+ Die so genannte Babyschale wird immer entgegen der Fahrtrichtung eingebaut und geht in der Regel bis 13 kg Körpergewicht (bei Gewichtsgruppe 0 nur bis 9 kg). Kleinkinder sind mit diesen Systemen sehr sicher im Fahrzeug untergebracht. Deshalb sollte der Sitz erst dann gewechselt werden, wenn die Kopfoberkante des Kindes nicht mehr in der festen Schale liegt. I Die anschließende Gewichtsgruppe I gilt für Kinder von ca. 9 bis 18 kg Körpergewicht (bis ca. 4 Jahre). Angeboten werden Systeme mit Hosenträgergurt oder so genannte Fangkörpersysteme, bei denen das Kind durch ein Tischchen vor dem Bauch gesichert wird. Der Vorteil bei Fangkörpersystemen liegt darin, dass die Belastungen bei einem Frontunfall etwas geringer sind als bei Hosenträgersystemen. Diese wiederum bieten aber eine bessere Schlafposition, zudem schwitzen Kinder in Hosenträgersystemen nicht so stark. Einige Kindersitze mit Hosenträgergurten können auch rückwärtsgerichtet eingebaut werden (Reboardsitze). Der Einbau im Fahrzeug ist hierbei meist aufwändiger, aber die Crashbelastungen liegen durch eine gleichmäßige Abstützung in der Kindersitzschale insbesondere bei einer Frontalkollision niedriger.
Wichtig bei Systemen mit Hosenträgergurt: Die Gurte müssen immer möglichst straff am Körper des Kindes anliegen, damit keine Spitzenbelastungen durch „Gurtlose“ auftreten. Auch hier muss der Kindersitz so fest wie möglich im Fahrzeug fixiert sein.
II und III In den nächsten Gewichtsgruppen II (15-25 kg, ca. 3 ½ bis 7 Jahre) und III (22-36 kg, ca. 6–12 Jahre) gibt es vor allem so genannte Sitzerhöhungen mit Rücken- bzw. Schlafstützen. Die Kinder werden hier fast immer mit dem normalen Dreipunkt-Sicherheitsgurt gesichert. Es ist deshalb darauf zu achten, dass der Schultergurt immer mittig über die Schulter des Kindes verläuft und es beim Schlafen nicht aus dem Gurt fällt. Bei Bewegungen des Kindes muss der Schultergurt immer von der Gurt-Aufrollautomatik straffgezogen werden.
Sinnvoll sind diese Systeme erst für Kinder ab ca. 4 Jahren, da erst dann die Schulter des Kindes stabiler ausgeprägt ist. Wichtig bei Sitzerhöhungen ist auch, dass der Beckengurt durch große Gurthaken geführt wird und dadurch beim Crash nicht in den Bauchbereich rutschen kann. Es gibt in dieser Gruppe auch ein Fangkörpersystem (Tischchen über die Oberschenkel des Kindes) für Kinder bis max. 25 kg Körpergewicht, das sowohl mit Dreipunktsicherheitsgurt als auch mit Zweipunktgurt auf mittlere Plätze befestigt werden kann.