In der warmen Jahreszeit kommt es häufig zu Sommergewittern mit kräftigem Hagelschlag. Dellen im Blech und zerbrochene Windschutzscheiben – oft werden Autos beschädigt, wenn die Hagelkörner besonders groß sind. Vor allem in Süddeutschland gab es in den letzten Wochen vielerorts wieder schwere Hagelunwetter.
Hagelschäden am eigenen Auto reguliert die Kfz-Teilkaskoversicherung – der Haftpflicht-Grundschutz zahlt nur für Schäden, die man als Fahrer anderen Verkehrsteilnehmern zufügt. Viele Teilkaskopolicen werden allerdings mit Selbstbeteiligung abgeschlossen. Beispiel: Bei einem Selbstbehalt von 300 Euro und einem Hagelschaden mit Reparaturkosten von 550 Euro übernimmt man als Versicherter 250 Euro aus der eigenen Tasche. Ganz kostenlos ist die Beseitigung des Hagelschadens nur, wenn man eine Kfz-Teilkasko ganz ohne Selbstbeteiligung abschließt. Dafür sind die Beiträge dann spürbar höher. Viele Kfz-Versicherer bieten aber auch bei Teilkaskoverträgen mit Selbstbeteiligung an, die Kosten zumindest für solche Glasschäden voll zu übernehmen, die sich ohne Austausch der gesamten Scheibe beseitigen lassen. Eine teure Hochstufung in der Schadenfreiheitsklasse braucht man in der Teilkaskoversicherung übrigens nicht zu fürchten, wenn man einen Hagelschaden abrechnet: Schadenfreiheitsrabatt gewähren die Autoversicherer nur in der Kfz-Haftpflicht und in der Vollkaskoversicherung.
Viele Kfz-Versicherer bieten ihren Kunden nach regionalen Hagelunwettern einen eigenen Vor-Ort-Service an. In einzelnen Partnerwerkstätten der Versicherer werden kurzfristig Schadenzentren eingerichtet. Dort steht dann ein Sachverständiger des Kfz-Versicherers bereit, der mögliche Schäden schnell und unbürokratisch bewertet und reguliert. Erstattet wird maximal der Zeitwert des Fahrzeugs. Würde die Reparatur an einem Altfahrzeug also 1.200 Euro kosten, obwohl der Wagen vor dem Hagelschaden nur noch 800 Euro wert war, bekommt man vom Versicherer auch nur den Fahrzeugwert von 800 Euro.
Im Ernstfall einfach beim Versicherer nach der nächsten Hagelschaden-Regulierungsstelle fragen. Auskunft bekommt man in aller Regel sofort bei der Schaden-Hotline. Wichtig: Immer erst den Kfz-Versicherer informieren, bevor man einen Hagelschaden reparieren lässt. Die Versicherungsgesellschaften arbeiten mit spezialisierten Karosseriewerkstätten zusammen, in denen Hagelbeulen am Auto mit schonenden und kostengünstigen Verfahren beseitigt werden, ohne dass gleich Spachteln und Lackieren nötig ist.